Nackenschmerzen lösen - Ursachen, Muskeln und Therapieansätze

Verspannter Nacken, ziehende Schultern, Kopfdruck oder das Gefühl, „den Kopf nicht mehr frei zu kriegen“. Nackenverspannungen gehören zu den häufigsten Themen in meiner Praxis. Oft ist es nicht nur der Muskel, der blockiert – sondern auch der Alltag, die Haltung, das Nervensystem. In diesem Beitrag erfährst du, woher die Beschwerden kommen, welche Strukturen betroffen sind und was wirklich hilft.

Ursachen: Warum der Nacken heute so oft überfordert ist

Unser Alltag fordert dem Nacken einiges ab:

  • lange Bildschirmarbeit mit vorgeneigtem Kopf

  • Smartphone-Nutzung mit ständiger Beugung

  • innere Anspannung durch Stress, die sich körperlich oft als Schultern-hochziehen zeigt

  • Zähnepressen oder unbewusste Körperspannung

  • fehlende Bewegung oder ungünstige Schlafpositionen

Welche Muskeln häufig bei Nackenschmerzen betroffen sind

M. trapezius genauer gesagt sein oberer Teil (pars descendens). Er entspringt am Hinterhauptbein und den Halswirbeln und setzt an Schlüsselbein und Schulterdach an. Er hebt die Schulter und stabilisiert den Nacken. Typisch ist hier das Gefühl von „Schultern bis zu den Ohren“, oft bei Stress.

M. levator scapulae, der vom oberen Schulterblatt bis zu den Querfortsätzen der Halswirbel zieht. Er hebt das Schulterblatt und verhärtet sich oft bei sitzender Tätigkeit.

M. sternocleidomastoideus (SCM) zieht vom Brustbein und Schlüsselbein zum Warzenfortsatz hinter dem Ohr, dreht und neigt den Kopf, und verhärtet sich bei Rotationshaltung oder emotionalem Druck.

Suboccipitalmuskulatur (Tiefe Nackenmuskeln am Hinterkopf) ist zuständig für feine Ausgleichsbewegungen des Kopfes, sie kann bei Bildschirmarbeit überlastet sein und Spannungskopfschmerzen auslösen.

Wie ich in meiner Praxis behandle

Jede Behandlung beginnt mit einem Gespräch. Ich möchte verstehen, was dich belastet, wie dein Alltag aussieht – und wie du dich fühlst.
Die Wahl der Methode treffen wir gemeinsam, abgestimmt auf deine Beschwerden und Bedürfnisse.

Triggerpunkttechniken zur gezielten Lösung von hartnäckigen Verhärtungen.

Ausstreichungen und Faszienlösung um Raum, Wärme und Weichheit zu fördern.

Fussreflexzonenarbeit wenn die Spannung tiefer sitzt oder das Nervensystem mit einbezogen werden soll. Der Fuss besitzt spezifische Reflexzonen welche den Kopf und Nacken wiederspiegeln.

Ätherische Öle setze ich auf Wunsch unterstützend ein: Zum Beispiel Lavendel zur Beruhigung, Rosmarin zur Durchblutungsförderung, Cajeput zur Muskelentspannung und bei punktuellem Schmerz.

Die ruhige Atmosphäre in meiner Praxis hilft dabei, dass sich der Körper wirklich entspannen kann.

Alltagstipps bei Nackenverspannung

Bereits kleine Veränderungen können viel bewirken:

  • Achte auf aufrechte Haltung & ausreichend viel Bewegung

  • Bildschirm auf Augenhöhe einstellen

  • Stündlich eine kurzes “Doppelkinn” machen - Kopf zurück in die Achse

  • Schultern bewusst sinken lassen - mehrmals täglich

Hausmittel:

  • Wärme tut dem Nacken gut – zum Beispiel mit einem Wärmekissen

  • Igelball oder Faszienball für sanftes Ausrollen der Schultern

Entspannung & Achtsamkeit:

  • 4-7-8- Atemübung (Einatmen 4, Halten 7, Ausatmen 8 Sekunden)

  • Einmal pro Stunde eine kurze Pause mit Nackenwahrnehmung

Wann eine professionelle Behandlung sinnvoll ist

Wenn deine Beschwerden trotz Haltung, Bewegung und Wärme nicht besser werden, du unter Spannungskopfschmerzen leidest oder dich dauerhaft angespannt fühlst, kann eine gezielte, ganzheitliche Behandlung helfen. Ich nehme mir gerne Zeit, dich zu begleiten, Ursachen mit dir zu reflektieren und dein System wieder in die Balance zu bringen.

Fazit

Nackenverspannungen entstehen selten durch einen einzigen Muskel. Meist wirken Haltung, Stress, Emotionen und Bewegungsmangel zusammen. Eine ganzheitliche Herangehensweise – mit Gespräch, Körperarbeit und natürlichen Mitteln – kann helfen, neue Freiheit im Kopf- und Schulterbereich zu schaffen.

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